Tipps zur Maßwahl: So passt das Rollo ohne Bohren

Ein passgenaues Rollo ohne Bohren hängt an den richtigen Maßen: Rahmenbreite, Glasmaß, Überstand und Tiefe müssen zusammenpassen. Dieser Leitfaden zeigt Schritt für Schritt, wie Sie korrekt messen, typische Fehler vermeiden und wie Montagevarianten sowie kabellose Bedienung die Maßwahl beeinflussen.

Tipps zur Maßwahl: So passt das Rollo ohne Bohren

Ein Rollo ohne Bohren ist in Mietwohnungen beliebt, weil der Fensterrahmen unversehrt bleibt und sich die Montage meist schnell erledigen lässt. Damit es wirklich bündig sitzt, nicht am Griff streift und zuverlässig abdunkelt, beginnt alles mit präzisem Messen. Entscheidend sind drei Dinge: das sichtbare Glasmaß, der verfügbare Platz am Fensterflügel bzw. in der Laibung und der gewünschte Überstand für Sichtschutz oder Verdunkelung. Ein Zollstock mit Millimeterskala, ein Notizzettel und idealerweise eine Wasserwaage reichen aus.

Rollos ohne Bohren richtig messen

Rollos ohne Bohren werden meist mit Klemmträgern am Fensterflügel befestigt oder mit Klebeprofilen auf der Glasleiste angebracht. Bevor Sie messen, prüfen Sie, ob der Fensterflügel frei schwenken kann und ob der Griff seitlich übersteht. Für die Breite gilt: Ermitteln Sie zunächst das sichtbare Glasmaß. Für mehr Privatsphäre sollte der Stoff links und rechts etwas überstehen. Als grober Richtwert sind je Seite etwa 1 bis 1,5 Zentimeter sinnvoll; bei stärkerer Verdunkelung darf der Überstand größer ausfallen. Verlassen Sie sich dabei auf die Maßangaben des Herstellers, denn die Gesamtbreite des Rollos ist meist größer als die Stoffbreite.

Für die Höhe messen Sie vom oberen Ansatzpunkt der Halterung bis zur gewünschten Unterkante, häufig bis zur unteren Kante des Fensterflügels. Beachten Sie, dass bei Kassettensystemen und Federmechaniken oberhalb des Stoffes Bauteile Platz benötigen. Prüfen Sie, ob die Aufhängung oder Kassette beim Kippen des Fensters nicht an die Laibung stößt. In tiefen Laibungen kann es sinnvoll sein, etwas Reserve einzuplanen, damit das untere Abschlussprofil nicht gegen die Fensterbank drückt.

Wichtig ist außerdem die Tiefe. Klemmträger und Kassetten benötigen einen Mindestabstand zur Glasscheibe und zum Dichtgummi. Kontrollieren Sie die Bautiefe des Fensterflügels sowie die Höhe des Dichtgummis. Wenn der Fenstergriff weit hervorsteht, sollte das Rollo so positioniert werden, dass sowohl der Stoff als auch die Welle frei laufen. Feuchte Räume wie Bad oder Küche erfordern saubere, fettfreie Oberflächen, falls Sie Klebeprofile nutzen; sonst kann die Haftung leiden.

Rollos mit einfacher Montage: welche Lösung passt?

Die einfachste Lösung hängt von Fensterart und gewünschtem Nutzen ab. Klemmträger sind flexibel, da sie ohne Werkzeug am Flügel eingehängt werden und sich rückstandsfrei entfernen lassen. Sie eignen sich besonders für Kunststofffenster mit standardisiertem Flügelprofil. Achten Sie darauf, die Klemmweite an den Rahmen anzupassen und die Gummidichtung nicht zu quetschen. Bei schmalen Rahmen oder sehr breiten Rollos können stabilere Metallträger die bessere Wahl sein.

Klebeprofile auf der Glasleiste sind eine dezente Option, weil das Rollo sehr nah an der Scheibe sitzt. Das ist optisch ruhig und reduziert seitlichen Lichteinfall. Voraussetzung: eine glatte, saubere Fläche und ausreichend breite Glasleisten. Auf geöltem Holz oder stark strukturierten Oberflächen haften Klebebänder schlechter. Magnetlösungen sind besonders nutzerfreundlich, brauchen aber saubere Gegenflächen und eignen sich meist für leichtere Rollos. Prüfen Sie bei allen Varianten, ob das Fenster weiterhin vollständig kipp- und drehbar bleibt.

Rollos mit kabelloser Bedienung: worauf achten?

Rollos mit kabelloser Bedienung erhöhen Komfort und Sicherheit. Federzug-Modelle kommen ohne Kette aus und lassen sich am Unterprofil in Position ziehen. Das eliminiert frei hängende Bedienelemente und reduziert das Risiko durch Schlaufen – ein Plus in Haushalten mit Kindern. Beachten Sie, dass Federmechaniken und Kassetten je nach Produkt etwas mehr Platz oberhalb der Glasfläche benötigen. Messen Sie daher bis zur Oberkante des geplanten Montagepunkts und prüfen Sie, ob die Mechanik in die Laibung passt.

Eine weitere kabellose Variante sind batteriebetriebene Motorrollos. Sie erlauben die Bedienung per Taster, Fernbedienung oder App und kommen ohne Netzanschluss aus. Planen Sie für Motor und Batterierohr etwas zusätzliche Bautiefe ein und vergleichen Sie die technischen Maße des gewünschten Modells. Bei schmalen Laibungen kann eine kompakte Kassette Vorteile bringen. Unabhängig vom System gilt: Die untere Endlage sollte so gewählt sein, dass das Unterprofil nicht auf die Fensterbank schlägt und die Stoffbahn straff bleibt.

Häufige Fehler vermeiden

Ein verbreiteter Irrtum ist es, nur das Rahmenaußenmaß zu nehmen. Für die effektive Abdeckung zählt jedoch vor allem das sichtbare Glasmaß plus sinnvoller Überstand. Ein zweiter Klassiker: die Griffseite nicht berücksichtigen. Steht der Griff weit hervor, kann der Stoff schleifen. Hier hilft ein etwas größerer seitlicher Abstand oder ein Modell mit schmalerem Trägerprofil. Drittens wird die Oberkante oft zu knapp geplant. Rechnen Sie die Höhe der Kassette beziehungsweise Halterung mit ein, damit das Fenster noch kippen kann.

Feintuning für Sichtschutz und Verdunkelung

Je nachdem, ob Sie Tageslicht sanft filtern oder abdunkeln möchten, variiert der ideale Überstand. Für Sichtschutz in Wohn- oder Arbeitsräumen reicht in der Regel ein kleiner seitlicher Aufschlag, solange das Rollo so nah wie möglich an der Scheibe sitzt. Für Schlafräume empfiehlt sich ein größerer Überstand und eine Montage, die seitliches Streulicht minimiert, etwa in Kombination mit einer Kassette und seitlichen Führungen. Prüfen Sie bei breiten Elementen, ob die Tragfähigkeit der gewählten Halter ausreichend ist, damit das Rollo spurtreu läuft.

Checkliste vor der Bestellung

  • Fensterart erfassen: Kunststoff, Holz, Aluminium; Breite der Glasleisten prüfen.
  • Montageart wählen: Klemmträger, Klebeprofil oder Magnet – passend zu Rahmen und Nutzung.
  • Exakt messen: sichtbares Glasmaß, benötigter Überstand, Gesamt- und Bautiefe notieren.
  • Bedienung definieren: Kette, Federzug oder Motor – kabellos lohnt sich für mehr Sicherheit.
  • Hindernisse prüfen: Griffüberstand, Laibungstiefe, Fensterbank und Heizkörper berücksichtigen.
  • Herstellermaße gegenchecken: Stoffbreite vs. Gesamtbreite, Halterhöhen und -tiefen.

Abschließend lohnt ein kurzer Probelauf: Simulieren Sie am Fenster mit Zollstock und Klebeband die geplante Ober- und Unterkante. So erkennen Sie früh, ob Griff, Laibung oder Fensterbank den Laufweg beeinträchtigen. Wer die Maße sorgfältig nimmt, die passende Montage wählt und die Besonderheiten von Rollos mit kabelloser Bedienung berücksichtigt, erhält ein Rollo ohne Bohren, das sauber schließt, leichtgängig läuft und den Raum exakt so beschattet, wie es geplant war.